Auf Tour im Ionischen Meer


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27.08.

Gerd kannte bereits einige Segelschiffe und war ein schon paar mal auf Chartertörn. Bis jetzt allerdings immer auf 40Fuß+ Yachten und so musste sich der großgewachsene Mann schön langsam an die etwas kleineren Dimensionen der Golden Lady herantasten.

Wir starteten am Vormittag und frühstückten draussen als wir zwischen Lefkas und Meganisi südwärts fuhren. Unser Ziel war eigentlich Kefalonia/Assos, doch das wäre hart am Wind und gegen die Wellen gewesen. Also änderten wir den Kurs und segelten bei besten Bedingungen nach SSO zur Insel Atokos. Hier gibt’s auf der SO-Seite die sogenannte „one house bay“ wo schon einige Yachten vor Anker oder an Landleinen lagen. Da es dort relativ tief ist, versuchten wir es ebenfalls mit Landleinen und warfen meinen neu erworbenen Heckanker mit 5m Kette+50m Seil ins glasklare Wasser. Leider vermiesten uns heftige Böen diesen Platz und der seitliche Druck aufs Boot riss unseren Anker immer wieder aus dem Seegras-Sandgemsich. Nach drei Stunden gaben wir auf und fuhren 7 NM raumschots rüber nach Kastos, wo man auch etwas später am Tag noch ein Platz findet. Hier hielt der (Haupt)Anker und Gerd konnte seinen Kochkünsten freien Lauf lassen. Bei Spagetti in Tomatenarrabiata+Sardellen+Salami und Wein ließen wir diesen reschen Segeltag ausklingen.

 

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Ausfahrt Nidri
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Perfekte Segelbedingungen
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One House Bay mit schlechtem Ankergrund
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Kochvergnügen in der griechischen Abendsonne

28.08.

Unsere Bucht blieb einsam und außer einem kleinen Fischerboot sowie ein paar Ziegen gab es keine Nachbarn. In der Hauptsaison ist das der pure Luxus und wir genossen das gemütliche Frühstück in der Morgensonne.

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Morgenbad

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Windstille & 34 Grad

Die nächste Etappe führte uns an die Südostseite der Insel Kefalonia, wo wir in Poros ganz easy einen Platz an der Mole fanden.

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Kefalonia – Poros

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Hafen Poros

Hier hatten wir eine interessante Begegnung mit dem italienischen Dirigenten, Komponisten & Autor „Roberto Soldatini“. Das ausgezeichnete gemeinsame Abendessen in einer unscheinbaren Hafentaverne endete erst gegen Mitternacht.

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G & R

Am nächsten Tag änderten wir unseren Plan zur Umrundung von Kefalonia und fuhren statt dessen entlang der ruhigeren Ostseite von Ithaka bis Kioni. Eine sehr nette Ortschaft mit beschaulichem griechischen Inselleben.

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Ithaka – Kioni

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Beim Ablegen am nächsten Morgen hatte ich erstmals eine fremde Ankerkette an meinem Anker hängen. Der deutsche Segler nahms aber relativ gelassen und wir fuhren weiter Richtung Fiskardo. Roberto hatte gemeint, dass wir uns dort am 30.08. (Samstag) treffen könnten und wir seinen Lieblingsort unbedingt kennen lernen müssen. Fiskardo liegt in einer Bucht im Nordosten von Kefalonia und ist angeblich ein Hotspot für die High Society. Als wir am frühen Nachmittag im Hafen ankamen, waren sämtliche Plätze am Kai belegt. An der Nordseite der Bucht gibt es aber Möglichkeiten für Ankern mit Landleinen und so lagen wir in 20 Meter Abstand vom Ufer im glasklaren Wasser. Ein sehr schöner Platz. Der starke Seitenwind stellte unseren Anker wieder auf die Probe, doch letztendlich hielt er und wir konnten unseren Abendlandgang genießen. Fast alle Restaurants lagen am Kai und die Kellner waren richtig „aufgemascherlt“. Roberto war ebenfalls schon eingetroffen. Einem gediegenen Abendessen stand nichts im Wege.

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Fiskardo

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Homemade Menue
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Fiskardo

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Von Fiskardo gings am 31.08. zur Insel Meganisi, wo ich erstmals die gesamt Ostseite erkundete. Nach einem Badestopp in einer traumhaften Bucht im NO trafen wir am frühen Abend in der „Tavernenmarina“ Karnagio ein. Ich hatte telefonisch vorreserviert und so war unser Liegeplatz (mit Mooringleine und Strom) garantiert. Diese Fleckerl ist echt traumhaft und wird sicher ein Fixpunkt bei meinen Segeltörns im ionischen Meer bleiben.

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Richtung Meganisi

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Meganisi Südostseite
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Badebucht Meganisi
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Meganisi – Karnagio, einer meiner Lieblingsplätze

 Am nächsten Tag waren es nur mehr die paar Meilen rüber bis zur Marina Nidri wo wir diesen gemütlichen Trip beendeten (117 NM und 6 Inseln).

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Zurück in Nidri

Die folgende Nacht hatte es allerdings noch in sich. Nach Mitternacht wurde der Wind ziemlich heftig und drückte den neben uns liegenden unbemannten Segler an unsere Backbordseite. Dadurch lockerte sich unser Anker, sodass sich die Golden Lady ihrerseits an der Steuerbordseite an das daneben liegende Schiff „lehnte“. Wir hatten einige Action bis die Situation halbwegs im Griff war. Beim Aufstehen in der Früh sah alles halbwegs okay aus, die Wolken hingen tief und es hatte geregnet. Plötzlich zückten die Nachbarn am Boot vis a vis ihre Fotoapparate und wurden unruhig. Ich drehte mich um und sah die Bescherung. Vom Süden kam eine weiße Regenwand blitzschnell näher und beutelte uns Sekunden später gewaltig durch. Eine Sturmböe legte die Golden Lady 40 Grad auf die Seite und gleichzeitig schüttete es wie aus Schaffeln. Caos pur! Ich mussten den Motor starten um die Heckleinen im Vorwärtsgang zu straffen (eindampfen) bzw. um die Golden Lady von Steg wegzuhalten. Der große Segler neben uns wurde abermals an unsere Seite gedrückt usw. Nach einer viertel Stunde war der Spuk halbwegs vorbei und mein Adrenalinspiegel sank allmählich wieder.  Außer ein paar Kratzer am Heck sind aber keine Schäden entstanden (Nachtrag – 2 Relingstützen waren auf der Backbordseite gebrochen). Ich brachte zur Sicherheit jedoch meinen zweiten Anker aus. Das Wetter blieb unbeständig und immer wieder betrachtete ich sorgenvoll die Wetterseiten im Internet.

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Unwtter am frühen Morgen

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